Neurofeedback

Was ist Neurofeedback?

Neurofeedback ist das Training der Gehirnfunktionen. Das Gehirn lernt dadurch, effizienter zu funktionieren und sich selbst besser zu regulieren. Selbstregulation ist eine grundlegende Fähigkeit unseres Gehirns. Während der Entwicklung lernt das Gehirn dies in der Interaktion mit der Umwelt. Mithilfe des Neurofeedbacks halten wir dem Gehirn einen Spiegel vor, sodass es "sich selbst zuschauen" kann und eine Rückmeldung über die eigene Hirnwellenaktivität erhält. Dies führt dazu, dass das Gehirn in einem graduellen Prozess seine Selbstregulationsfähigkeit schrittweise verbessert.

Wie funktioniert Neurofeedback?

Es werden Elektroden an die Kopfhaut geklebt, über welche die Hirnaktivität (EEG) gemessen wird. (Die Hirnströme werden abgelesen, nichts geht in das Gehirn, Neurofeedback ist keine Hirnstimulationstechnik). Die Hirnaktivität wird verstärkt und bestimmte Frequenzen werden dem Gehirn über verschiedene sensorische Kanäle zurückgemeldet, über den Sehsinn, den Hörsinn und über den Spürsinn (Videosignal, Audiofeedback, taktiles Feedback). Der Patient ist mit Videospiel oder Filmschauen beschäftigt, eine bewusste aktive Lerntätigkeit wird nicht benötigt. Das Gehirn lernt über die im Video eingebetteten Signale.

Der Behandler steuert den Lernprozess über die Platzierung der Elektroden, der zu trainierenden Hirnareale und über die Trainingsfrequenz. Die Auswahl erfolgt anhand der klinischen Einschätzung, der berichteten Symptomatik und der Rückmeldungen des Patienten während der Therapiesitzung. Es handelt sich hierbei um einen Prozess, der laufend angepasst wird. Diese Art von Neurofeedback wird ILF Neurofeedback genannt.

Ist Neurofeedback eine Heilmethode?

Neurofeedbacktraining zielt darauf ab, die Regulierung des Gehirns zu verbessern. Das Wort Heilung ist in diesem Kontext nicht anwendbar. Auf der anderen Seite können viele Beschwerden durch diese Art von Training anhaltend verbessert oder behandelt werden wie z.B. ADHS, Migräne, Schlafstörungen.

Was kann durch Neurofeedbacktraining beeinflusst werden?

Stress, Schlafqualität, Stimmung, Aufmerksamkeit, Appetit und kognitive Funktionen im allgemeinen können beeinflusst werden. Eine Reihe von Symptomen und Störungsbildern können sich durch ein Neurofeedbacktraining verbessern, wie z.B. AHDS, Verhaltensprobleme, Angststörungen, Schlafstörungen, Kopfschmerzen und Migräne, Essstörungen, depressive Störungen, Verhaltensstörungen im Rahmen einer Autismusspektrumsstörung, Entwicklungsstörungen, Ticstörungen, Suchterkrankungen.

Sind die erzielten Erfolge anhaltend?

Neurofeedback ist ein Lernprozeß, dabei sind die Erfolge in der Regel anhaltend. Das Gehirn wird die erlernten Fähigkeiten beibehalten und mit der Zeit ausbauen. Wenn die Effekte mit der Zeit abnehmen, kann der Grund sein, dass die Trainingseinheiten nicht ausreichend waren. In der Regel rechnet man mit 20-25 Sitzungen in wöchentlichen Abständen, um einen anhaltenden Trainingseffekt zu erzielen. Im Fall von degenerativen Hirnschäden oder fortschreitenden Erkrankungen oder bei Autismusspektrumsstörugen kann es dennoch notwendig sein, das Training über einen längeren Zeitraum fortzuführen, wobei die Abstände zwischen des Sitzungen ausgedehnt werden können. Wenn es zu einem erneuten Auftreten der Symptome kommt könnte die Ursache darin liegen, dass das Kind in einer Umgebung aufwächst, in der die Belastungen, welche die Störung ausgelöst haben, weiterhin bestehen (das Kind ist z.B. Opfer von anhaltender Gewalt).

Wie ist es mit Medikamenten und Neurofeedback?

Grundsätzlich kann man sagen, dass eine bestehende Medikation das Neurofeedbacktraining nicht ausschließt. Durch das Neurofeedbacktraining kann es umgekehrt dazu kommen, dass eine Medikation nicht mehr nötig ist oder eine geringere Dosierung ausreichend ist, weil sich die Regulationsfähigkeit des Gehirns durch das Training verbessert hat.

Wo bekomme ich mehr Informationen zum Neurofeedback?

Die von mir angewandte Neurofeedback Methode ist das ILF Neurofeedbacktraining nach Othmer. Unter folgenden Links erfahren Sie mehr dazu (vom Hersteller des bei mir genutzten Gerätes bereitgestellt):

Herstellerunabhängige Verweise: